SPAZIERGANG IN HAJDÚBÖSZÖRMÉNY

Der Bocskai-Platz

Der Bocskai-Platz liegt im Schnittpunkt von vier, die Stadt durchschneidenden Radialstrassen. Der Platz hat seine endgültige Form nach mehrere Jahrhunderte lang andauernder Entwicklung und bewusster Siedlungsbereinigung gewonnen. In den Konzepten aus dem 18-19. Jahrhundert wird die architektonische Einheit des Platzes zum Ziel gesetzt. Die das heutige Bild des Platzes bestimmende Raumbereinigung hat ihren Anfang in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts genommen. In diesen großangelegten Arbeiten haben Stadtingenieur János Balthazár und Heiduckenbezirkshauptmann Gábor Sillye eine bedeutende Rolle gespielt.

Reformierte Kirche

Die in der Mitte stehende Reformierte Kirche hat in dem Erscheinungsbild des Platzes eine bestimmende Rolle. Ihre Vorgängerin wurde vermutlich gegen Ende des 15. Jahrhunderts in gotischem Stil gebaut und war mit einer Festungsmauer umgeben. Das heutige monumentale Gebäude hat seine gegenwärtige Form durch den Umbau zwischen 1880-82 bekommen, wobei auch die Festungsmauer abgerissen wurde. Äußere und innere Erscheinung der Kirche ist im Einklang, sie trägt die Merkmale der Romantik.

Das Haus des Heiduckenbezirkes

Das Haus des ehemaligen Heiduckenbezirkes steht an der südlichen Seite des Platzes. Es ist eines von den bedeutendsten Baudenkmälern der Großen Ebene und zugleich das älteste nicht kirchliche öffentliche Gebäude des Verwaltungsbezirkes Hajdú-Bihar. Es wurde zwischen 1762 und 1871 in drei Phasen gebaut. Die dritte Phase vollzog sich zeitgleich mit dem Umbau des Bocskai-Platzes. Das Gebäude hat nach der Auflösung des Heiduckenbezirkes (1876) mehrere Funktionen erfüllt. Gegenwärtig sind in dem Gebäude das Museum Hajdúsági und das Stadtgericht beherbergt.

Das István-Bocskai-Gimnasium

"ERRICHTET FÜR DIE WISSENSCHAFTEN VON DEN BÜRGERN DER STADT HAJDÚBÖSZÖRMÉNY UND DEN HAIDUCKENLANDWIRTEN MDCCCLXIV" steht es an der Fassade des Gebäudes. An der Stelle des Gymnasiums hatte schon früher eine Schule als Teil des Debrecener Reformierten Schule-Internats funktioniert. Sie wird das erste Mal im Jahre 1621 erwähnt. Die kalvinistischen Gemeinden haben der Bildung und Ausbildung von Anfang an große Aufmerksamkeit gewidmet. Das neue Schulgebäude wurde nach dem zweiten Entwurf des Debrecener Architekten Imre Vecsei 1864-65 erbaut. Das einstöckige, U-förmige, das Stadtbild auch noch heute bestimmende Gebäude mit seiner breiten Fassade trägt die Stilmerkmale der Romantik.

Das Rathaus

Das Rathaus steht an der Ostseite des Bocskai-Platzes. Es wurde 1905-1907 nach den Plänen von Károly Dobay gebaut. Das einstöckige, U-förmige, vorne arkadengeschmückte Gebäude spiegelt den Stil des späten Eklektizismus wieder und folgt den Formtraditionen der alten Rat-, bzw. Komitatshäuser. Von dem Eingang führt eine dekorative Treppenreihe über ein geräumiges Treppenhaus zum Beratungssaal im ersten Stock. An den Wänden sind Marmortafeln mit den Namen der im ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten angebracht.

Das Bocskai-Standbild

Das Bocskai-Standbild, das Werk des Bildhauers Barnabás Holló steht im Brennpunkt des Bocskai-Platzes. Die Komposition mit ihren beiden Figuren stellt István Bocskai, den Fürsten von Siebenbürgen in dem Augenblick dar, wo er dem ihm gegenüberstehenden Heiduckensoldaten den Privilegbrief von 1605 überreicht.

 Die Statuengruppe Tanzende Heiducken

An der Seite der reformierten Kirche steht die Statuengruppe des Bildhauers István Kiss, die zusammen tanzende Heiduckensoldaten darstellt (Oktober 1987). Die Komposition symbolisiert mit ihren sieben Figuren die sieben Heiduckenstädte: Böszörmény, Polgár, Szoboszló, Dorog, Hadház, Nánás, Vámospércs. Der im Vordergrund liegende Mühlstein drückt das historische Bündnis dieser Städte aus.

 Die Museumshäuser

Die alten Wohnhäuser in Polgáristraße 92-100 wahren die Erinnerung an die volkstümliche Baukultur. Sie funktionieren gegenwärtig als ethnographisches Museum und Camping. Die alten Häuser in Böszörmény wurden in der Regel aus Lehmziegeln und mit Schilfdach gebaut. Sie waren ebenerdige Bauwerke mit der charakteristischen Teilung in drei Räumlichkeiten. Das Vorzimmer in der Mitte diente zugleich auch als Küche; hieraus kann man in beiden Richtungen in das “große“, bzw, das “kleine“ Zimmer gehen.

Das Miklós-Káplár-Gedenkhaus

Das Gebäude war das Wohnhaus des Kunstmalers Miklós Káplár. Es wurde 1978 zu einem Gedenkmuseum umgestaltet. Das Haus wurde 1853 gebaut und trägt die Merkmale Hajuböszörményer volkstümlicher Architektur. Káplár war ein authentischer Darsteller der weltberühmten Pussta, der Menschen des Flachlandes und des Lebens der Hirten. In dem Gedenkhaus sind etwa 40 Gemälde und verschiedene Gegenstände aus seiner Hinterlassenschaft zu finden.

Kriegsdenkmal, I. Weltkrieg

Dieses Denkmal - das Werk des Bildhauers István Gách - im Park am Kálvinplatz gedenkt der beinahe zweitausend, im ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten der Stadt. Es wurde 1927 von Gouverneur Miklós Horthy eingeweiht.

Kriegsdenkmal, II. Weltkrieg

Die Statue des Bildhauers Imre Varga steht auf dem Platz hinter dem Gábor-Sillye-Bildungszentrum und Gemeinschaftshaus. Über der stilisierten Landkarte von Europa steht eine Frauenfigur, in den Händen hält sie Blumen. Ihr Gesicht spiegelt Schmerz und Trauer. Auf den um sie herum liegenden Kupferschildchen sind die Namen der Opfer des zweiten Weltkrieges. Das Mahnmal wurde 1991 zu Allerseelen eingeweiht.

Das Denkmal des (17.) Bocskai-Husarenregimentes

Es ist die Komposition von Éva Varga und steht auf dem Ady-Platz. Es wurde zur Erinnerung an die Soldaten des von dem Regierungsbeauftragten des Heiduckenbezirkes Gábor Sillye organisierten (17.) Bocskai-Husarenregiments errichtet. Einweihung im Jahre 1996.

Denkmal zum Millezentenarium

Das Werk von Tibor Horváth. 1996.

Die Büste von Gábor Báthori

Die Büste ist am Eingang des Museums Hajdúsági zu finden. Der siebenbürgische Fürst Gábor Báthori hat die mit den kaiserlichen Soldaten in ständigen Zusammenstössen stehenden Hejducken mit seinem Privilegbrief vom 13. September 1609 aus Kálló nach Böszörmény übersiedelt. Die Statue ist das Werk des Bildhauers Tamás Fekete. Einweihung am 13. September 1991.

Statuenpark im Museumsgarten

Im Garten des Museums Hajdúsági sind die Statuen der sich an Hajdúböszörmény bindenden Künstler, Wissenschaftler, historischen Persönlichkeiten untergebracht (Miklós Káplár, Mihály Csokonai Vitéz, István Gyõrffy, Péter Veres, Gábor Silye, Gábor Bethlen, István Bocskai, Jenõ Király).

Gedenktafel von Mihály Csokonai Vitéz

Die Gedenktafel des Dichters ist am Bocskai-Platz, an der Wand der allgemeinbildenden Grundschule Nr. 2 angebracht. An der Stelle der Schule stand das ehemalige Pfarramt der reformierten Kirche, wo der Dichter den damaligen Pastor István Nagy oft besuchte. Einen dieser Besuche erwähnt Sándor Petõfi in seinem bekannten Gedicht “Csokonai“.

Reformierte Kirche auf dem Kálvin-Platz

Die zweite Reformierte Kirche von Hajdúböszörmény wurde im Stiel des späten Eklektizismus von dem Bauunternehmer Ingenieur Richárd Röszler gebaut. Die Weihung erfolgte am 19. November 1899.

Griechisch-katholische Kirche

Die Bauarbeiten der Kirche mit den doppelten Türmen haben sich wegen Planungs- und Ausführungsfehler verzögert. Das alte Kirchenschiff wurde in der jüngsten Vergangenheit wegen statischer Fehler abgebrochen und es wurde ein neues gebaut.

Römisch-katholische Kirche

Sie wurde in den 1860er Jahren gebaut. Ihre kleinen Abmessungen deuten auf die geringe Anzahl der römisch-katholischen Konfession und die Dominanz der Anhänger der reformierten Kirche hin.

Baptistisches Bethaus

Das Bethaus wurde 1895 von den Spenden der Kirchgemeindemitglieder gebaut.

Jüdische Kirche

Die Synagoge wurde 1863 nach den Regeln der orthodoxen jüdischen Religion gebaut.

Beerdigungssymbole I.

Charakteristisch sind in Hajdúböszörmény die in der Form eines Bootes aus Holz gezimmerten Grabpfähle. Als Verzierungsmotive erscheinen Trauerweide und Sonnenscheibe.

Beerdigungssymbole II.

Am Ende des 19. Jahrhunderts wurden in den Hajdúböszörményer Tischlereien buntbemalte, mit Tulpenmotiven verzierte Särge hergestellt. Die Tulpen- und andere Blumenmuster waren in dieser Landschaft beliebte und weitverbreitete Verzierungsmotive an Möbelstücken.

Die Kirchturmruine in Zelemér

Unser ältestes Denkmal, die Kirchturmruine ist an der Stadtgrenze, etwa zehn Kilometer weit entfernt von der Stadt zu finden. Aus der im spätgotischen Stiel gebauten Kirche sind heute nur noch die Ruinen zu sehen. Sie wurde das erste Mal 1332 erwähnt.


Naturphotos


Ansichtskarte
aus
Böszörmény


Photos von der
Wirtschaft